Warum ich Holi Shootings ablehne
Ich liebe farbenfrohe Bilder. Ich liebe Hunde. Und ich liebe kreative Shootings mit besonderen Ideen. Aber es gibt eine Kombination, die für mich nicht zusammenpasst: Hunde und Holi-Farben.
In den letzten Jahren sieht man sie immer häufiger auf Social Media: knallige Fotos von Hunden, die in Farbnebel springen, bunt eingepudert durch Felder laufen oder vor farbigen Wolken posieren. Sieht auf den ersten Blick spektakulär aus – aber genau das ist das Problem: Es sieht nur schön aus, ist aber in Wahrheit hochproblematisch und riskant für die Tiere.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir erklären, warum ich als verantwortungsbewusster Fotograf keine Holi-Shootings mit Hunden anbiete, und warum ich hoffe, dass immer mehr Kolleg:innen und Kund:innen diese Entscheidung nachvollziehen können.
Was ist Holi-Farbe überhaupt?
Die Farbpulver, die bei Holi-Festivals oder für Fotoshootings verwendet werden, bestehen meist aus Mais- oder Reismehl, das mit Lebensmittelfarbe oder künstlichen Farbstoffen eingefärbt wird.
Klingt erstmal harmlos, oder?
Leider ist es das oft nicht.
Denn:
Die Inhaltsstoffe sind nicht genormt – besonders bei günstigen Varianten aus dem Internet weiß man oft nicht, was wirklich drin ist
Selbst wenn „ungiftig“ draufsteht, bedeutet das nicht automatisch ungefährlich für Tiere
Hunde inhalieren, lecken oder schlucken Farbreste – bewusst oder unbewusst
Warum Holi-Farbe für Hunde gefährlich ist
Hier sind einige konkrete Risiken, über die viele gar nicht nachdenken:
1. Atemwege & Lunge
Hunde atmen beim Rennen und Springen viel intensiver – und genau dann schwebt das feine Farbpulver in der Luft.
➡️ Das kann zu Reizungen der Atemwege, Husten, im schlimmsten Fall sogar zu Lungenschäden führen.
2. Haut & Fell
Auch wenn das Fell Schutz bietet: Hunde haben empfindliche Hautpartien, besonders an Schnauze, Ohren, Augen und Bauch.
➡️ Farbpulver kann Juckreiz, Irritationen oder allergische Reaktionen auslösen.
3. Augen & Schleimhäute
Das Pulver bleibt nicht da, wo es hinsoll – besonders bei Wind oder Bewegung.
➡️ Wenn es in die Augen oder an die Schnauze kommt, kann es brennen, reizen oder Entzündungen verursachen.
4. Lecken & Putzen
Nach dem Shooting lecken sich Hunde instinktiv das Fell sauber.
➡️ Dabei nehmen sie ungewollt Farbstoffe auf, die Magen-Darm-Probleme verursachen können – von Übelkeit bis zu Vergiftungserscheinungen.
Warum ich persönlich keine Holi-Shootings mit Hunden mache
Ich bin Haustierfotograf, weil ich Tiere liebe – nicht weil ich sie für ein schönes Bild in Gefahr bringen will.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner tierischen Models stehen für mich immer an erster Stelle.
Auch wenn Holi-Shootings visuell beeindruckend sind – das Risiko ist mir zu hoch.
Ein gutes Bild entsteht nicht dadurch, dass ein Tier „durchhält“ oder „mitmacht“, sondern wenn es sich sicher, wohl und frei fühlt.
Und genau das kann ich mit Farbpulver nicht garantieren.
Gibt es Alternativen?
Ja, definitiv! Kreative, bunte Bilder lassen sich auch tierfreundlich und sicher gestalten:
Lichteffekte, farbige Hintergründe oder Rauchbomben (aus sicherer Entfernung)
Digitale Farbverfremdungen in der Nachbearbeitung
Bunte Accessoires wie Halstücher, Seifenblasen, Stoffe
So können wir ästhetisch arbeiten, ohne ein Tier unnötig zu belasten.
Mein Appell an Kolleg:innen und Kund:innen
Wenn du Fotograf:in bist: Bitte informiere dich genau, bevor du solche Shootings anbietest – und überlege dir, ob der Effekt wirklich den möglichen Schaden wert ist.
Wenn du Kund:in bist: Frag nach, wie ein Shooting abläuft – und scheue dich nicht, nach Alternativen zu fragen, wenn dir etwas Bauchschmerzen macht.
Ein gutes Tierfoto zeigt den Charakter und die Lebensfreude eines Hundes – und dafür braucht es keine künstliche Farbe.
Fazit: Verantwortung statt Effekt
Holi-Shootings mit Hunden sind nicht harmlos, auch wenn sie hübsch aussehen.
Ich lehne solche Anfragen konsequent ab – aus Liebe zum Tier und aus Respekt vor seiner Gesundheit.
Denn für mich gilt:
Keine Farbe der Welt ist es wert, ein Tier zu gefährden.
Herzlichst, euer Flo