Regen ist Besser als Sonne

Das klingt für viele erstmal verrückt – ich weiß.
Regen bedeutet nasse Klamotten, dreckige Pfoten, Frizz in den Haaren, matschige Schuhe und spontane Planänderungen.
Aber für mich als Fotograf ist Regen oft ein echter Segen. Und ganz ehrlich? Ich freue mich oft mehr über Wolken als über strahlend blauen Himmel.

Warum das so ist – und warum du dich nicht sofort sorgen musst, wenn beim Shooting „schlechtes“ Wetter angesagt ist – erzähle ich dir in diesem Blogbeitrag.

Sonnenschein = schönes Wetter = schöne Fotos? Nicht unbedingt.

Viele Menschen denken, dass viel Sonne automatisch schöne Bilder bedeutet. Klingt logisch, aber aus fotografischer Sicht ist das nur die halbe Wahrheit.

Denn: Grelles Sonnenlicht ist gnadenlos.
Es macht harte Schatten, überbelichtete Stellen, zusammengekniffene Augen und Glanz auf Nasen (und Hundenasen!).
Besonders bei Shootings draußen um die Mittagszeit hat man mit extremen Kontrasten zu kämpfen – entweder das Fell des Hundes frisst aus, oder die Schatten sind pechschwarz.

Auch die Farben wirken in hartem Licht oft flach oder unnatürlich grell. Und wenn man dann noch ein helles Tier auf hellem Sand oder eine schwarze Schnauze im Schatten hat – gute Nacht, Detailzeichnung.

Was Regen und Wolken mit Magie zu tun haben

Jetzt kommt der große Vorteil von bewölktem Himmel oder leichtem Regen:
Das Licht wird weich. Sanft. Gleichmäßig.
Es gibt keine harten Schatten, keine überstrahlten Stellen, keine zusammengekniffenen Gesichter. Stattdessen entsteht eine ruhige, stimmige Bildwirkung mit vielen feinen Details im Fell, in den Augen, in der Umgebung.

Regen bringt auch etwas anderes mit sich: Stimmung.

  • Tropfen auf dem Fell oder in der Luft

  • Nasser Boden, der Farben kräftiger erscheinen lässt

  • Ein bisschen Drama am Himmel

  • Leicht zerzaustes Fell, das Bewegung zeigt

  • Dieses leicht melancholische, fast filmische Gefühl

Und mal ehrlich: Wie oft siehst du schon ein richtig gutes Regenfoto mit Hund? Genau – solche Bilder bleiben im Kopf.

Tiere im Regen? Kein Problem – meistens

Natürlich achte ich darauf, dass kein Hund friert oder sich unwohl fühlt. Ich fotografiere nur dann, wenn das Tier sich mit der Situation wohlfühlt.
Ein bisschen Nieselregen oder feuchtes Gras machen vielen Vierbeinern überhaupt nichts aus – vor allem, wenn Frauchen oder Herrchen entspannt bleiben.

Es ist sogar oft so: Je weniger perfekt das Wetter, desto echter die Emotionen.
Man rutscht mal aus, lacht gemeinsam, schüttelt sich nass – das schafft Erinnerungen, die viel mehr sind als nur ein „perfektes Bild“.

Und was, wenn es richtig schüttet?

Dann verschieben wir. Oder wir passen die Location an. Oder wir finden ein Dach, einen Unterstand, einen alternativen Winkel.
Aber ich verspreche: Ein Shooting fällt bei mir nicht ins Wasser – es wird höchstens ein bisschen spannender.

Fazit: Wetter ist Stimmung – und Stimmung ist Magie

Ich liebe den Regen. Nicht, weil er einfach ist, sondern weil er ehrlich, unvorhersehbar und voller kleiner Überraschungen steckt.
Man kann ihn nicht kontrollieren – aber man kann mit ihm arbeiten, statt gegen ihn.

Wenn du also das nächste Mal ein Shooting planst und der Himmel plötzlich grau wird:
Keine Panik. Vielleicht wird es genau deshalb eines der schönsten Bilder, die wir gemeinsam machen.


Lust auf Fotos im Regen?


Beste Grüße, Flo

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